Die Geisterkönigin von Feuerblut (- Die Original Fanfiction zum Animexx Hörbuch Wettbewerb -) ================================================================================ Kapitel 4: Der Kampf um den Titel! Lucy vs. Elsa! ------------------------------------------------- Magnolia, in der Gilde Fairy Tail: Sechs Wochen nach den Ereignissen bei den schwebenden Bäumen sind die Mitglieder von Dead End festgenommen und Lucy wird als Heldin von Fiore gefeiert! Durch ihre starke Kraft als Geisterkönigin hat sie fast eine gesamte Gilde im Alleingang kampfunfähig gemacht! Doch da ist noch eine wichtige Sache… Wer ist denn nun die stärkste Frau von Fairy Tail?   Wir standen uns gegenüber. Sahen einander in die Augen. Niemals hätte ich gedacht, dass dieser Kampf einmal stattfinden würde. Heute war ein warmer Herbsttag, ein leichter Wind ließ mich vor Erregung zittern. Ich sollte gegen sie kämpfen. Elsa Scarlett, auch bekannt als: Fairy Königin Elsa Titania. Stärkste Frau von Fairy Tail. Noch. Um uns herum, die Gildenmitglieder die uns anfeuerten, aber wohl noch nicht so richtig einschätzen konnten, wer von uns gewinnen würde. Zugegeben, die Geschichte, dass ich einfach mal eine ganze dunkle Gilde fast allein besiegt hatte, klang schon sehr unrealistisch, aber die meisten Mitglieder von Fairy Tail waren in den Genuss gekommen, es mit eigenen Augen mitanzusehen. Doch der Rang der stärksten Frau von Fairy Tail musste geklärt werden und ich sollte es als eine Ehre empfinden, dass ich kandidieren durfte. „Also Lucy, wir sind zwar beste Freundinnen, aber lass uns für diesen Kampf unsere Freundschaft begraben!“, sagte Elsa gerade. „Okay, ich rufe Virgo, ach so, brauch ich ja nicht mehr, denn ich kann es ja jetzt selbst erledigen!“ Mit einem Lächeln grub ich mich in die Erde. „So, Freundschaft begraben! Und wir können sie nachher auch wieder ausgraben, wenn du sie überhaupt wiederhaben willst, nachdem ich dich besiegt habe!“, meinte ich aus Scherz, doch es war wirklich symbolisch. Wir hatten unsere Freundschaft begraben, aufgehoben für diesen Wettstreit. „Es ist alles erlaubt! Ich werde mich nicht zurückhalten!“, wechselte Elsa das Thema. „Gut“, antwortete ich. Langsam trat der Master zwischen uns. „Ich werde das Startzeichen geben. Möge die stärkere Fairy gewinnen! Und los!“, rief er und sprang aus dem Ring. Jetzt ging es los! Kampf! Das Publikum unter uns jubelte bereits. Ich hob die Breitaxt, die wie aus dem Nichts gekommen war. „Och Lucy, enttäusch mich nicht. Du hast zwar die Fähigkeiten deiner Stellargeister erhalten, aber kannst du deswegen auch mit einer Waffe umgehen? Dazu bedarf es jahrelanger Übung!“ Es stellte sich leider heraus, dass sie recht hatte. Aber es war ein Versuch wert gewesen. Elsa beförderte mich mit einem kraftvollen Schwerthieb auf meine Axt auf den harten, staubigen Boden und ich keuchte auf, als mir der Aufprall die Luft nahm. „Ich bin noch lange nicht fertig!“, sagte ich, doch Elsa hatte schon zum Gegenangriff angesetzt. „Silberne Schuppen des Schutzes!“, rief ich und mein Körper überzog sich mit einer Silberschicht, an der Elsas Waffe abrutschte. „Nicht schlecht!“, kommentierte Titania. Jetzt wurde es Zeit, die Fähigkeiten eines weiteren Stellargeistes zu rufen, dessen silbernen Schlüssel ich in meinem letzten Kampf ebenfalls an mich genommen hatte: „Donnernde Schwingen des Pegasus!“, schrie ich hinaus, an meinem Rücken bildeten sich Flügel und ich erhob mich in die Luft. „Du willst fliegen? Kannst du haben! Kansou!“, rief Elsa und wechselte in die Tenrin Rüstung um, mit deren Hilfe sie mehrere Waffen kontrollieren konnte. Doch der Nebeneffekt dieser Rüstung war: Sie befähigte Titania ebenfalls zu fliegen. Ich hatte damit gerechnet, dass sie mehrere Waffen beschwor und hatte meinerseits Cancers Scheren hervorgeholt, die mich dazu befähigten, den sogar härtesten Stahl durchzuschneiden. „Mach dich bereit für deinen Untergang!“, schrie Elsa und mehrere Schwerter schossen auf mich zu. Ich hob die Scheren und bekam die ersten Waffen zwischen die Klingen. Mit einem lauten Krachen zerbarsten sie. Doch ich ahnte bereits, dass ich nicht schnell genug sein würde um alle Schwerter zu zerschneiden. Das hatte mir Cancer dann wohl doch voraus. Außerdem war es bei meinem ersten Versuch sehr schwer gewesen, die Waffe zu zerschneiden… Bei Cancer sah das so leicht aus. Aber er hatte noch nie gegen Elsa gekämpft… „Tja! Meine magischen Waffen bestehen aus einem bestimmten Material! Sie sind keine gewöhnlichen Schwerter!“ „Mist!“, fluchte ich leise, als ich feststellte, dass Titania hinter mir war. Sie hatte mich mit ihren Waffen abgelenkt und sich von hinten angeschlichen. „Verabschiede dich von deinen Flügeln!“, sagte sie und meine Augen weiteten sich, als ich das Schwert in ihren Händen auf meine Schwingen zurauschen sah. Ein gleißender Schmerz ließ mich aufschreien. Ich spürte, wie die Flügel sich auflösten. Für eine Weile konnte ich sie wohl nicht mehr beschwören. Allerdings hatte ich gerade ein anderes Problem: Ich stürzte ab! „Damit hätte ich wohl gewonnen!“, sagte Elsa siegessicher und ich knirschte mit den Zähnen, überlegte fieberhaft nach einer Lösung. Und sie kam, die Lösung, glasklar in mein Gedächtnis: Wenn die Flügel von Pegasus kaputt waren, beschwor ich eben eine andere Art von Flugmagie herauf… Elsa staunte nicht schlecht, als ich mit zwei Raketen an meinem Rücken an ihr vorbeischoss. „Capricorn!“, rief ich augenzwinkernd und Elsas Gesicht färbte sich rot vor Wut. „Oh Elsa… du bist ja ganz rot! Ist dir heiß? Willst du dich abkühlen? Amphore des Wasserträgers!“, rief ich laut und hielt augenblicklich die heraufbeschworenen Wasservorräte aller Ozeane komprimiert in meinen Händen. „Kansou! Meereskönig-Rüstung!“, rief Elsa und beschwor eine Rüstung herauf, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Zugegeben, sie sah mit den Flossen an den Schultern und den Schuppen am Bauch sehr wasserbeständig aus. „Dann wollen wir doch mal sehen, wie viel deine Rüstung aushält!“ Mit einem wütenden Gesicht, beinahe schon meiner Aquarius ähnlich wie ich feststellen musste, schwang ich die Amphore um mich herum und ergoss einen halben Ozean über meine Gegnerin. Da hörte ich die Geräusche eines schneidenden Schwertes. Konnte sie mein Wasser etwa… zerschneiden? Vom Publikum unten hörte ich wütende Laute, als alle ein kleines Bad bekamen. „Ähem… Entschuldigung! Dafür gab es das Bad umsonst!“, rief ich nach unten und einige Schreie kamen zurück, die ich allerdings nicht ganz verstehen konnte, da Titania gerade wieder mit einem Gegenangriff meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog. „Du bist mir zu stark, Elsa! Das müssen wir ändern! Magisches Kräftegleichgewicht! Verlagerung!“, schrie ich, der violette Magiestrahl traf Titania genau in die Brust und sie sank stöhnend tiefer, bis wir beide zu Boden glitten. Ich spürte sofort, wie meine magischen Kräfte anwuchsen. Diese Macht war wohl die gefährlichste, die ich beherrschte, aber ich musste Elsa schwächen. Ich musste ihre Verteidigung heruntersetzen! Ich wollte sie nicht ganz erschöpfen, aber ein wenig. „Was…  machst du da?“, fragte die Rothaarige keuchend. „Ich leihe mir mal deine magische Kraft… Es hieß doch, dass alles erlaubt ist, oder?“, meinte ich mich zu erinnern. „Du… du!“, schäumte meine Gegnerin vor Wut und ich lächelte. Noch nie hatte ich Elsa so gesehen. Sie hatte wahrlich zu kämpfen mit mir, ich bereitete ihr wirklich Schwierigkeiten… „K…K… Kansou! Feen-Rüstung!“, brachte sie noch heraus und wechselte erneut ihre Bekleidung in eine rosafarbene Eisenpanzerung. Dann nahm sie ihr Schwert, stützte es kurz auf dem Boden auf, um sich daran hochzuziehen und schnitt mit einem letzten Hieb unsere Verbindung durch. Wow. Nicht schlecht. Wirklich. Elsa hatte es also geschafft, die Verbindung zu unterbrechen. Egal. Ich hatte sie trotzdem geschwächt. Auch, wenn es nur ein bisschen war. „Wollbombe!“ Aries‘ Angriffe waren zwar auch schmerzhaft, aber trotzdem flauschig und um einiges weicher als die restlichen Attacken, die ich noch draufhatte. „Willst du mich jetzt etwa mit Wollhandschuhen anfassen, Lucy? Dass ich nicht lache! Ich trage die stärkste Rüstung, die ich habe! Die Feen-Rüstung ist in Verteidigung und Angriff nicht zu toppen! Nur eine ebenbürtige Rüstung kann mich jetzt noch aufhalten!“ „Ebenbürtig, ja? Dann wollen wir unsere Chancen mal wieder gleichstellen! Kopie!“, sagte ich und fixierte die Rüstung, während ich Geminis Kräfte in mir verstärkte und genau dieselbe Rüstung anlegte wie Elsa. Das Gesicht meiner Gegnerin war göttlich, einfach nur zum Totlachen. Der Schock und die geweiteten Augen verrieten mir, dass sie damit gerade nicht gerechnet hatte. Elsa setzte zum Angriff an. Jetzt hieß es vorsichtig sein, denn ihr Schwert leuchtete gefährlich und ich konnte auch an meiner kopierten Waffe eine mysteriöse Kraft spüren. Titania war schnell, unsere Schwerter trafen aufeinander. Uns beiden rann der Schweiß die Schläfen herunter, doch wir waren zu stolz und zu verbittert um aufzugeben… Ich war kurz davor zu gewinnen. Ganz kurz davor! Ich streckte meine freie linke Hand aus und richtete sie auf Elsas Bauch. „Sandsturm!“, flüsterte ich und ein Strudel von Sand fegte Titania zehn Meter von mir weg und ließ ihren Flug an einem Baum sein Ende finden. Sehr gut. Und jetzt festnageln. „Pfeile des Schützen!“ Das Schwert hatte ich kurzfristig in den Boden gesteckt, als ich blitzschnell den Bogen von Saggitarius heraufbeschwor und gleichzeitig zehn riesige Pfeile anlegte. Ich nagelte Elsa mit einem einzigen Schuss am Baum fest und sie keuchte wütend auf. „Und jetzt… kommt das Finale!“, schrie ich und rannte mit hocherhobenem Schwert auf meine rothaarige Freundin zu, deren Augen sich panisch weiteten. „Regulus, leih mir deine Kraft! Löwenfackel!“, brüllte ich und verband Lokis Kraft mit dem Schwert, wodurch es hell erstrahlte und alles in meiner Umgebung blendete, nur nicht mich selbst, das war der Vorteil. Mit einem weiteren Schrei meinerseits landete das Schwert auf Titanias Feen-Rüstung… und ließ sie zerbersten. Die Splitter flogen in alle Richtungen davon. Ich achtete darauf, nur die Rüstung zu zerstören und meine Freundin dabei nicht zu verletzen. Als das Licht erlosch keuchten wir angestrengt. Ich befreite Elsa vorsichtig von den Pfeilen, die sie immer noch am Baum festhielten und Titania sank erschöpft zu Boden. „Und die Gewinnerin ist: Lucy Heartfilia, die Königin der Stellargeister und von heute an stärkste Frau von Fairy Tail!“, hörte ich die Stimme des Masters und Elsa musste lächeln, als ich ihr hilfsbereit den Arm hinstreckte, um ihr beim Aufstehen zu helfen. „Ich bin wohl nur stark, wenn ich für meine Freunde kämpfe und nicht gegen sie…“, sagte die Rothaarige und wir nahmen uns in den Arm. „Es ist okay, ich bin dir nicht böse. Im Gegenteil: Du bist zu einer starken Frau geworden, Lucy. Das Ziel meines Lebens war es immer, so stark zu werden, dass ich meine Freunde beschützen kann. Es ist wunderschön zu sehen, dass sie sogar stärker als ich geworden sind und selbst auf sich Acht geben können. Dann kann ich jetzt beruhigter sein. Du hast mir soeben Sicherheit gegeben, Lucy. Ich übergebe dir den Titel der stärksten Frau von Fairy Tail sehr gern! Du hast wirklich dein Bestes gegeben. Die Kräfte deiner Stellargeister, welche du in dir trägst, sind gemeinsam einfach unbesiegbar. Wirklich, du bist die Stärkere von uns Beiden!“, sagte Elsa und machte mich mit ihren Worten unglaublich glücklich. Wir hatten gegeneinander gekämpft, uns gegenseitig keine Gnade geschenkt, aber unsere Freundschaft war an diesem Duell nicht zerbrochen, sondern noch stärker geworden. „Glückwunsch, Lucy!“, sagte Gray und hinter seinem Rücken traute sich nun auch Natsu hervor. „Ich hab Angst vor dir, Lucy… Du bist jetzt sogar noch stärker als Elsa. Das ist unheimlich!“ „Aye!“, bestätigte Happy über seinem Kopf. Ich lachte und zerzauste ihm mit einer Hand die pinken Haare. „Mach dich nicht lächerlich, Natsu! Hast du wirklich Angst vor mir?“ „Nen bisschen. Wenn ich entscheiden könnte, ob du die stärkste Frau von Fairy Tail werden sollst oder ich nochmal einen Apfel essen müsste, würde ich glatt den Apfel nehmen!“, meinte er und ich musste grinsen. „Apropos Apfel: Verrätst du mir jetzt endlich, warum ihr auf diesen Auftrag gegangen seid?“, fragte Elsa ein wenig drohend, anscheinend war sie wegen ihrer Niederlage doch ein wenig sauer… „Happy ist schuld! Er wollte unbedingt auf diesen Auftrag, weil er mit seinen Flügeln leichter ernten konnte, aber ich hab mich geweigert. Dann kam Gray dazu und hat wieder nen dummen Spruch losgelassen…“ „Hey!“, unterbrach ihn Gray. „Ist doch wahr! Er meinte, dass ich zu dumm sei, Äpfel zu pflücken! Dabei schaffen das sogar die schwächsten Magier! Frechheit! Also haben wir nen Wettbewerb gestartet, wer die meisten Äpfel pflückt. Aber dann wurden wir von Dead End überfallen… Gerade als ich in Führung lag… Ja... Schließlich… kamst du, Elsa! Als du uns befreit hast, wurde alles in Stücke geschnippelt! Du hast unsere ganze Arbeit zunichte gemacht und sämtliche Beweise für meinen Sieg davonfliegen lassen!“ „Oh, die Stellargeister haben sich gefreut!“, warf ich amüsiert ein und legte Natsu freundschaftlich einen Arm um die Schulter, den anderen schlang ich um die Rothaarige. „Jetzt… werden wir erstmal feiern, dass diese böse Gilde hinter Gittern ist und Elsa so freiwillig ihren Titel abgegeben hat!“, kicherte ich, doch schon wurde mir in die Seite gezwickt. „Lucy, dass das klar ist: Ich habe ihn nicht freiwillig abgegeben! Du hast ihn dir erkämpft, ja? Ist ja wohl eine Frechheit! Als ob ich, Titania, ihren Titel Fairy Königin freiwillig abgegeben hätte!“ Jetzt stimmten auch Natsu und Gray in mein Lachen ein und die Sonne strahlte vom Himmel herab, als ob sie den Herbst doch noch für eine kleine Weile verdrängen wollte.   Es gab einmal eine Welt, in der die Geister sämtlicher Sternbilder demjenigen dienen mussten, welcher ihren Schlüssel besaß. Es war eine Welt der Knechtschaft und Unterdrückung. Doch dann kam eine junge Frau, welche die Sternengeister befreite. In ganz Fiore ist sie nun bekannt als die Königin der Stellargeister und der stärksten Frau von Fairy Tail. Eine gutmütige und warmherzige Herrscherin über die große Macht der Sterne. Und diese junge Frau war niemand anderes als Lucy Heartfilia, welche die Kraft und den Mut ihrer verstorbenen Mutter geerbt hatte. Lang lebe Königin Lucy! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)